Warum viele Unternehmen BCM mit Versicherungen verwechseln – und was der Unterschied ist.

„Haben wir nicht schon eine Versicherung dafür?“

Diese Frage hören wir oft, wenn wir mit Unternehmen über Business Continuity Management (BCM) sprechen. Und sie zeigt ein Missverständnis, das in der Praxis schwerwiegende Folgen haben kann: Viele KMU verwechseln BCM mit einer Versicherung – dabei verfolgen beide völlig unterschiedliche Ziele.


🔍 Was ist BCM – und was ist es nicht?

BCM ist kein Produkt, sondern ein Prozess. Es geht darum, die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegenüber Störungen zu erhöhen – egal ob durch Stromausfall, Cyberangriff, Personalausfall oder den Ausfall eines A-Lieferanten. BCM ist strategisch, ganzheitlich und setzt vor dem Schadensfall an.

Eine Versicherung hingegen ist eine finanzielle Absicherung nach dem Schadensfall. Sie ersetzt – je nach Vertrag – gewisse Kosten. Aber sie kann keinen Betrieb aufrechterhalten, keine Kunden beruhigen und keine Prozesse ersetzen.


🏭 Ein Beispiel aus der Praxis:

Ein mittelständischer Betrieb aus der Metallverarbeitung mit 25 Mitarbeitenden hatte eine gut gemeinte Sachversicherung für Maschinen und Gebäude. Doch als ein Lieferant ausfiel und die Fertigung für zwei Wochen stillstand, waren keine Lieferverträge abgesichert, keine Ausweichpläne vorhanden, keine Kommunikationsstrategie vorbereitet.

Das Ergebnis: hohe Vertragsstrafen, unzufriedene Kunden und Imageschaden.

Mit einem funktionierenden BCM wären folgende Maßnahmen längst vorbereitet gewesen:

  • Ersatzlieferant über Rahmenvertrag aktiviert
  • interne Taskforce informiert und koordiniert
  • Kunden aktiv und transparent über Maßnahmen informiert
  • temporäre Umverteilung von Ressourcen

Die Versicherung könnte Teile des Schadens zahlen – aber den Reputationsverlust nicht aufwiegen.


🎯 Worauf Unternehmen achten sollten:

✅ BCM als Bestandteil der Unternehmensstrategie verankern

✅ Risiken regelmäßig analysieren und bewerten (BIA)

✅ Notfallpläne und Ausweichprozesse dokumentieren

✅ Schlüsselpersonen und Lieferanten aktiv einbinden

✅ Interne Kommunikation und Verantwortlichkeiten klären

✅ Übungen durchführen, um die Pläne auf Praxistauglichkeit zu testen

✅ Versicherungen als Ergänzung, nicht als Ersatz nutzen


🛠 Meine Empfehlung:

Business Continuity Management und Versicherungslösungen greifen optimal ineinander, wenn beide strategisch aufeinander abgestimmt sind.

Doch BCM ist der erste Schritt – denn ohne Plan hilft auch die beste Versicherung nicht.


👉 Jetzt sind Sie gefragt:

  1. Wie haben Sie BCM und Versicherungen bisher in Ihrem Unternehmen kombiniert?
  2. Welche Prozesse wären bei Ihnen im Notfall gefährdet?

💬 Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren – oder lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wo Ihr Unternehmen heute steht.

📩 Kontaktieren Sie uns für einen kostenfreien BCM-Erstcheck.

Teile diesen Beitrag:

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner